Zacharias Janssen (1588 – 1631)
Der von griechischen Vorfahren abstammende Zacharias Janssen wurde um 1588 in den Niederlanden, den Haag, geboren. Die meiste Zeit seines Lebens war er wohnhaft in Middelburg, wo er das Handwerk des Optikers von seinem Vater erlernte. Janssen wird die Grundlagen-Forschung der Mikroskopie zugeschrieben. Im späten 16. Jahrhundert gelang ihm als Erstes die vielfache Vergrößerung eines Objekts.
Zacharias Janssen war ein Forscher mit vielen Talenten
Zacharias Janssen kann allerdings nur sekundär als Forscher betrachtet werden. Er war ein guter Geschäftsmann und widmete sein Leben dem Hausieren. Auf seinen Reisen machte er als Kaufmann allerlei Dinge zu Geld. Als fahrender Händler musste Zacharias Janssen auch die weniger Umsatz starken Zeiten ausgleichen. In diesen Notzeiten verließ er sich auf eine weitere seiner Fähigkeiten. Er war weithin bekannt für das Fälschen von Kupfer-, Silber- und Goldmünzen. Dies brachte ihm des Öfteren Konflikte mit dem Gesetz ein. Vor einer Verurteilung zum Tode konnte er fliehen. In späteren Jahren betrieb er in Amsterdam ein Unternehmen, welches jedoch Konkurs anmelden musste.
Die Anfänge des Mikroskops
Um größtmögliche Aufmerksamkeit bei seinen Kunden zu erreichen, war Janssen stets auf der Suche nach Ungewöhnlichem und versuchte sich auch selbst an verschiedenen Erfindungen. In diesem Kontext experimentierte er mit Linsen und den unterschiedlichen Möglichkeiten diese einzusetzen.
Die gläsernen Lichtbrecher waren zur damaligen Zeit noch von sehr schlechter Qualität. Das Verständnis für den optimalen Schliff war noch wenig fortgeschritten, außerdem enthielten die Linsen noch zahlreiche Lufteinschlüsse. Dennoch konnte Janssen durch die Positionierung mehrerer Linsen in einer Röhre bereits eine 9-fache Vergrößerung erreichen. Er konstruierte sowohl ein Mikroskop als auch ein Teleskop. Für beide verwendete er eine in sich verschiebbare Röhre, wo er jeweils am Anfang und am Ende eine Sammellinse einsetzte. Die resultierenden Bilder waren noch leicht verschwommen und oft fehlerhaft. Die Aufmerksamkeit seiner Zeitgenossen war Janssen damit aber sicher.
Das Mikroskop: Eine Erfindung und viele Erfinder
Die zeitliche Datierung seiner Erfindung ist ungewiss. Laut eigenen Angaben Janssen’s, fand die Entwicklung bereits 1590 statt. Dies ist jedoch sehr unwahrscheinlich, da er zu diesem Zeitpunkt noch ein Kleinkind war. Im Jahre 1609 führte Zacharias Janssen den Vergrößerungs-Effekt auf der Frankfurter Messe vor. Damit war er dem italienischen Universalgelehrten Galileo Galilei und seiner Erfindung des Teleskops ein Jahr zuvor gekommen. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass Janssen die weitreichenden Möglichkeiten der bahnbrechenden Entwicklung nicht einschätzen konnte und maßlos unterschätzte. Er sah darin mehr eine Kuriosität, die seine potentiellen Kunden zum Kauf animieren sollten.
Später entbrannte ein Streit um die Patentierung der zweilinsigen Mikoskope. Am 25. September 1608 stellte Hans Lipperhey, ebenfalls aus Middelburg, einen Antrag für das Patent. Nur kurze Zeit danach, im Oktober 1608, wurde auch von Janssen die Patentierung angefragt. Kurioserweise wurde wiederum kurz darauf ein dirtter Patent-Antrag gestellt den niederländischen Linsenschleifer Jacob Metius. Der Sohn Janssens schwor vor Gericht, dass Lipperhy die Erfindung seines Vaters gestohlen habe. Die Regierung entschied letztendlich, dass die Erfindung zu leicht kopierbar sei und bewilligte keinen der Anträge.
Um 1631 starb Zacharias Janssen in Amsterdam. Später wurde der Mondkrater Jansen nach ihm benannt, sowie der Exoplanet Janssen.
Probleme um das Janssen-Mikroskop war, dass diese sehr schlechte und verfälschende Ergebnisse lieferte. Im Glas gab es kleine Luftpartikel die dort eingeschlossen waren. Auch beim Schleifen der Linsen, war man damals noch nicht so weit, dass dies gleichmäßig geschah. Dadurch das im Mikroskop zwei Linsen vorhanden waren sind die Fehler in der Darstellung zu sehen gewesen, es kam dadurch nicht zu richtig großen Vergrößerungen.Das einlinsige Mikroskop wurde eine kurze Zeit später von Antoni van Leeuwenhoek (1632 – 1723) erfunden.