Die Geschichte des Mikroskops
Die Geschichte des Mikroskops beginnt bereits im 1. Jahrhundert. Der Römer Lucius Anneus Seneca füllte gläserne Schalen mit Wasser, um kleine Objekte optisch zu vergrößern. Im 11. Jahrhundert erkannte der persische Wissenschaftler Alhazen die Funktion der Linse im Auge und damit auch die Möglichkeit, durch gewölbte Glasoberflächen eine optische Vergrößerung herzustellen. Mit dieser Erkenntnis entwickelte er „Lesesteine“ und gilt damit als Erfinder der Lupe.
Das erste Mikroskop – die erste Brille
In Norditalien wurde Ende des 13. Jahrhunderts die erste Brille gefertigt, von wem genau ist unbekannt. Die gläsernen Linsen dienten dem niederländischen Optiker Hans Janssen und seinem Sohn Zacharias Janssen (1588 – 1631) im späten 16. Jahrhunderts als Basis für ihre Experimente. Durch die Positionierung mehrerer Linsen in einer Röhre erreichten sie erstmals die vielfache Vergrößerung eines Objekts. Zur damaligen Zeit war das Glas noch schlecht geschliffen und beinhaltete viele Lufteinschlüsse, dennoch war mit dem ersten zusammen gesetzten Mikroskop bereit eine 9-fache Vergrößerung möglich. Durch die schlechte Beschaffenheit der Linsen war das Bild allerdings noch leicht verschwommen und oft fehlerhaft.
Antoni van Leeuwenhoek
Ein weiterer Niederländer, Antoni van Leeuwenhoek (1632–1723), konnte mit seiner Technik des Schleifens signifikant hochwertigere Linsen anfertigen. Damit wurde eine bis zu 270-fache Vergrößerung möglich. Aufgrund dieser Errungenschaft machte Leeuwenhoek eine Vielzahl wissenschaftlicher Entdeckungen und beeinflusste maßgeblich die naturwissenschaftliche Entwicklung. Trotz der intensiven Nutzung von Mikroskopen gab es in den folgenden 200 Jahren kaum technologische Verbesserungen.
Mikroskope von Carl Zeiss
Erst Mitte des 19. Jahrhundert widmete sich Carl Zeiss der weiteren Optimierung von Linsen, um Ungenauigkeiten durch unterschiedliche Lichtbrechung zu reduzieren.
Zusammen mit dem Glastechniker Otto Schott und dem Physiker Ernst Abbe (1840 – 1905) gründete er ein Laboratorium (später: Jenaer Glaswerk Schott & Genossen). Abbe erarbeitete die physikalischen Grundlagen für Mikroskope, Schott entwickelte neue Glassorten von besserer Qualität. Um 1900 stieß Optiker August Köhler zum Team.
Mit seiner Beleuchtungstechnik, wobei sich das Licht erstmals in einem Kondensor sammelte, wurde eine gleichmäßige Ausleuchtung der Präparate erreicht. Auf diese Weise konnte Zeiss in seinen optischen Werkstätten produzieren, wie es sie auch in der heutigen Zeit noch gibt.
Ein tolles Video über die Arbeit von Ernst Abbe
Quelle Fotos: Wikipedia